Sichuan – Grasland Juli 2004

Posted on 12/07/2004 by ansgarbaumert

Zwei Tage bei tibetanischen Halbnomaden im Zelt, zwei Tage in einem Kloster. Halbnomaden, weil die auch ein Haus haben, in dem sie die kältesten Wintermonate wohnen. Drei Mal im Jahr laden sie ihr Hab und Gut auf die Rücken der Yaks und ziehen um. Wenn Sie die Wahl haben, wohnen sie im Zelt und nicht im Haus, weil das Zelt zwischen ihren Yaks steht. Als ich da war, wohnten sie im Zelt, obwohl das Haus nur 10 Minuten zu Fuß entfernt war. Sie zeigten mir das Haus, es war fast noch ein Rohbau, mit ein paar einfachen Möbeln, ein paar schmutzigen Matratzen, einem Ofen – eindeutig nur ein Behelf. 
Diese schwarzen Zelte im Grasland haben keinen Fußboden, man sitzt direkt im Gras. An der Seite stehen die Maschinen, mit denen die Yakmilch verarbeitet wird.
Die Oma muss trotz hohem Fieber arbeiten,  jede Arbeitskraft wird gebraucht. Zwischendurch geht sie ins Zelt, lässt sich auf den Grasboden fallen und schläft. Nach einer halben Stunde wird sie geweckt, muss wieder an die Arbeit. Ich spendiere einen Arztbesuch, also reitet sie auf einer Kuh zur Straße. Dort warten wir auf ein Taxi, das wir per Handy gerufen haben und das uns in den nächsten Ort bringt, wo es eine chinesische Ärztin gibt.
Später wohne ich zwei Tage in einem buddhistischen Kloster auf einem Berg. Dort werde ich von dem Klostervorsteher empfangen und von drei Mönchen zum Essen eingeladen. Ich schlafe in der Wohnung eines Mönches, der gerade auf Reisen ist. Der Ausblick von dort ist grandios.

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